Lichter im November, Der Martinstag und seine Bräuche

Jedes Jahr wird am 11. November St. Martin gefeiert. Ein Heiliger, den man in den evangelischen Kreisen vergessen hat, oder doch nicht? Daniel Steiner hat nachgeforscht.

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Der heilige Martin wurde um das Jahr 316 im heutigen Ungarn geboren. Mit 15 Jahren meldete er sich freiwillig für die römische Armee. Was ihn vor allem bei Kindern bekannt und beliebt gemacht hat, ist die Szene der Mantelteilung. Nach der Legende war es für den jungen Soldaten wohl selbstverständlich einem armen halberfrorenen Bettler die Hälfte seines Mantels zu geben.

Wie bedeutend war das für sein Leben?

In der folgenden Nacht erschien ihm Jesus Christus im Traum und gab sich als der Bettler zu erkennen. Nachdem gab Martin seinen Soldatendienst auf. Er ließ sich taufen und wurde Schüler des berühmten Kirchenlehrers Hilarius.

Später sollte Martin zum Bischof von Tours geweiht werden. Die Legende berichtet, dass er sich des Amtes entziehen wollte. Er soll sich in einem Gänsestall versteckt haben, wurde aber durch das Geschnatter der Gänse verraten.

Darum isst man am Martinstag die Martingans…

Genau. Der Brauch am 11. November die Martingans zu verspeisen, erinnert daran. Dieser Brauch ist aber nur in bestimmten Gegenden verbreitet und zwar hauptsächlich in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz.

Dort gibt es anscheinend noch andere Bräuche an diesem Tag?

Alljährlich wird in vielen Kirchen das Spiel von Martin und dem Bettler gespielt. Kinder bekommen mancherorts Brötchen, die sie untereinander teilen. Es werden auch an diesem Tag viel Lichter entzündet. Abends, wenn es dunkel wird, ziehen Kinder mit bunten Laternen durch die Straßen. Diese Lichter sollen den Menschen Helle und Wärme bringen.

Man hört, dass bei uns im Elsass hier und da in den Schulen und Gemeinden manches von dem wieder auftaucht.

Im Rheinland gibt es auch das Martinssingen?

Ebenfalls ein beliebter Brauch: Kinder gehen mit ihren Laternen von Tür zu Tür und erhalten für ihren Gesang Süßigkeiten und Gebäck. 

Was kann man noch von dem heiligen Martin sagen?

Er gilt heute noch als Schutzpatron der Bettler, Soldaten, Waffenschmiede und Haustiere.

Martin war hilfsbereit. Nur wenige Gestalten der Kirchengeschichte haben es zu solcher Beliebtheit gebracht wie er.

 

Gwenaelle Brixius
im Gespräch mit Daniel Steiner

 

Was haben doch die Gäns getan,

dass so viel müssen's Leben lann?

Ist's wahr, dass sie verraten han

Sankt Martin den heil'gen Mann?

 

So müssen's mit dem Leben zwar

den Zehnten geben alle Jahr.

Bei süssem Most und kühlem Wein

vertreibt man ihn'n das Dadern fein.

 

So lasset uns all insgemein

Bei g'bratenen Gänsen fröhlich sein!

 

Die Gäns mit ihrem Dadern, da da da da da da.

Mit ihrem G’schrei und Schnadern da da da da da da da.

Sankt Martin han verraten, da da da da da da.

Darum tut man sie braten.

Dadada dadada dadada dadada dadada dada.

Text und Melodie: Erasmus Widmann (1572 - 1634)

 

Laterne, Laterne,

Sonne, Mond und Sterne.

Brenne auf mein Licht,

Brenne auf mein Licht,

aber nur meine liebe Laterne nicht !

 

Laterne, Laterne,

Sonne, Mond und Sterne.

Sperrt ihn ein, den Wind,

sperrt ihn ein, den Wind,

er soll warten, bis wir alle zu Hause sind.

 

Laterne, Laterne,

Sonne, Mond und Sterne.

Bleibe hell, mein Licht,

Bleibe hell, mein Licht,

denn sonst strahlt meine liebe Laterne nicht!

‘’Laternenlied,,
Text und Melodie: traditionell (aus Norddeutschland)

 

Refr. Ich geh' mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne,
und unten, da leuchten wir.

Mein Licht ist aus,
ich geh' nach Haus,
rabimmel, rabammel, rabum.

Ein Lichtermeer
zu Martins Ehr !
rabimmel, rabammel, rabum.

Der Martinsmann,
der zieht voran,
rabimmel, rabammel, rabum.

Wie schön das klingt,
wenn jeder singt,
rabimmel, rabammel, rabum.

Ein Kuchenduft
liegt in der Luft,
rabimmel, rabammel, rabum.

Beschenkt uns heut,
ihr lieben Leut,
rabimmel, rabammel, rabum.

Laternenlicht,
verlösch mir nicht!
rabimmel, rabammel, rabum.

Mein Licht ist aus,
ich geh' nach Haus,
rabimmel, rabammel, rabum.

Melodie und Text: traditionell (19. Jahrhundert)

 

Sankt Martin war ein guter Mann,
der uns als Beispiel gelten kann,
zeigte, dass Teilen Freude macht
in jener dunklen kalten Nacht,
in jener dunklen kalten Nacht.

Dem Bettler half er in der Not,
als Martin ihm den Mantel bot,
zeigt, dass Teilen Freude macht
in jener dunklen kalten Nacht,
in jener dunklen kalten Nacht.

Drum lasst uns helfen wo es geht,
wann immer ihr die Not mal seht.
Ihr wisst, dass Teilen Freude macht
in jener dunklen kalten Nacht,
in jener dunklen kalten Nacht.

Melodie und Text: traditionell

 

Martin, lieber Herre mein,

nun lasst uns fröhlich sein !

Heut zu deinen Ehren

und durch den Willen dein,

die Gäns' sollst du uns mehren

und den kühlen Wein,

gesotten und gebraten,

sie müssen all herein !

 

Martinslied aus dem 14. Jahrhundert, Kanon zu 3 Stimmen

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